Leukämie ist eine Krebsart des Blutes und des Knochenmarks, bei der es zu einer unkontrollierten Vermehrung von unreifen Blutzellen kommt. Blutwerte und verschiedene Untersuchungsmethoden spielen eine entscheidende Rolle bei der Diagnose, Verlaufskontrolle und Therapieüberwachung. In diesem Artikel betrachten wir die wichtigsten Blutwerte und ergänzende Untersuchungen genauer.
Wichtige Blutwerte bei Leukämie
Blutwert | Normalbereich | Bedeutung bei Abweichungen | Zusätzliche Informationen |
---|---|---|---|
Leukozyten | 4.000-10.000 /µl | Erhöht oder erniedrigt bei Leukämie | Unreife Blasten im Blutbild |
Blutausstrich | Normaler Zellaufbau | Nachweis von Blasten | Wichtig für die Diagnose |
Hämoglobin (Hb) | Männer: 13-17 g/dl Frauen: 12-16 g/dl | Erniedrigt (Anämie) | Führt zu Müdigkeit und Blässe |
Thrombozyten | 150.000-400.000 /µl | Erniedrigt (Thrombozytopenie) | Erhöhte Blutungsneigung |
LDH (Laktatdehydrogenase) | < 250 U/l | Erhöht bei Zellzerfall | Hinweis auf hohen Zellumsatz |
Harnsäure | Männer: 3,5-7,0 mg/dl Frauen: 2,5-6,0 mg/dl | Erhöht durch Zellzerfall | Risiko für Gicht und Nierenschäden |
CRP (C-reaktives Protein) | < 5 mg/l | Erhöht bei Entzündungen | Unspezifischer Marker |
Detaillierte Erläuterung der Blutwerte
Leukozyten (Weiße Blutkörperchen):
- Bei Leukämie sind die Leukozytenzahlen oft stark erhöht oder erniedrigt.
- Das Vorhandensein von unreifen Blasten ist charakteristisch.
Blutausstrich:
- Mikroskopische Untersuchung zur Identifizierung von Blasten.
- Unterscheidung der Leukämieform (akut oder chronisch).
Hämoglobin (Hb):
- Erniedrigte Werte weisen auf eine Anämie hin.
- Symptome: Müdigkeit, Schwäche, Kurzatmigkeit.
Thrombozyten:
- Niedrige Werte erhöhen das Risiko für Blutungen.
- Symptome: Hämatome, Nasenbluten, Zahnfleischbluten.
LDH (Laktatdehydrogenase):
- Erhöhte Werte durch hohen Zellumsatz und Zellzerfall.
- Kann den Krankheitsverlauf widerspiegeln.
Harnsäure:
- Anstieg durch Abbau von Tumorzellen.
- Risiko für Nierensteine und Gicht.
CRP (C-reaktives Protein):
- Unspezifischer Entzündungsmarker.
- Kann bei Infektionen und Entzündungen erhöht sein.
Ergänzende Untersuchungsmethoden
Knochenmarkpunktion:
- Entnahme von Knochenmark zur Diagnosebestätigung.
- Bestimmung des Blastenanteils und Typisierung.
Immunphänotypisierung:
- Identifikation der Zellart mittels Oberflächenmarker.
- Wichtig für Therapieentscheidung.
Zytogenetische Analysen:
- Untersuchung auf Chromosomenveränderungen.
- Prognostische Bedeutung.
Molekulargenetische Tests:
- Nachweis spezifischer Genmutationen.
- Zielgerichtete Therapien möglich.
Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall, CT, MRT: Erkennen von Organvergrößerungen.
- Lumbalpunktion: Ausschluss von ZNS-Beteiligung.
Fazit
Die Diagnose und Therapieüberwachung der Leukämie erfordert eine umfassende Analyse verschiedener Blutwerte und Untersuchungen. Eine frühzeitige Diagnose und spezifische Behandlung erhöhen die Heilungschancen erheblich.