Blutwerte und Untersuchungen bei Pankreaskrebs: Ein umfassender Überblick

Pankreaskrebs ist eine schwerwiegende Erkrankung, die oft erst in späteren Stadien erkannt wird. Blutwerte und verschiedene Untersuchungsmethoden spielen eine entscheidende Rolle bei der Diagnose, Verlaufskontrolle und Therapieüberwachung. In diesem Artikel betrachten wir die wichtigsten Blutwerte und ergänzende Untersuchungen genauer.

Wichtige Blutwerte bei Pankreaskrebs

BlutwertNormalbereichBedeutung bei ErhöhungZusätzliche Informationen
CA 19-9< 37 U/mlPrimärer Tumormarker für PankreaskrebsKann auch bei anderen Krebsarten und gutartigen Erkrankungen erhöht sein
CEA< 5 ng/mlUnspezifischer TumormarkerWird oft in Kombination mit CA 19-9 bestimmt
Bilirubin< 1,0 mg/dlHinweis auf GallengangsobstruktionErhöhung kann zu Gelbsucht führen
Lipase13-60 U/lHinweis auf PankreasschädigungSteigt bei akuter Pankreatitis schneller an als Amylase
Amylase28-100 U/lHinweis auf PankreasschädigungKann auch bei anderen Erkrankungen erhöht sein
Albumin3,5-5,0 g/dlBei Erniedrigung: fortgeschrittene ErkrankungWichtig für die Beurteilung des Ernährungszustands
Glukose70-100 mg/dl (nüchtern)Mögliche Störung der BlutzuckerregulationPankreaskrebs kann zu Diabetes führen

Detaillierte Erläuterung der Blutwerte

  1. CA 19-9 (Carbohydrate-Antigen 19-9):
    • Wichtigster Tumormarker für Pankreaskrebs
    • Erhöhte Werte können auf ein Tumorwachstum hindeuten
    • Wird zur Verlaufskontrolle und Therapieüberwachung eingesetzt
  2. CEA (Carcinoembryonales Antigen):
    • Ergänzender Tumormarker
    • Weniger spezifisch als CA 19-9, aber hilfreich in der Gesamtbeurteilung
  3. Bilirubin:
    • Erhöhte Werte können auf eine Verengung oder Blockade der Gallengänge hinweisen
    • Häufig durch Tumorwachstum im Pankreaskopf verursacht
  4. Lipase und Amylase:
    • Enzyme des Pankreas
    • Erhöhung deutet auf eine Schädigung des Pankreasgewebes hin
    • Nicht spezifisch für Krebs, aber wichtig für die Gesamtbeurteilung
  5. Albumin:
    • Niedrige Werte können auf einen schlechten Ernährungszustand oder eine fortgeschrittene Erkrankung hinweisen
  6. Glukose:
    • Erhöhte Werte können auf eine gestörte Funktion der Bauchspeicheldrüse hindeuten
    • Neu auftretender Diabetes kann ein Frühsymptom von Pankreaskrebs sein

Ergänzende Untersuchungsmethoden

Neben Blutuntersuchungen kommen bei der Diagnose und Verlaufskontrolle von Pankreaskrebs weitere wichtige Untersuchungen zum Einsatz:

  1. Bildgebende Verfahren:
    • Computertomographie (CT): Detaillierte 3D-Bilder des Pankreas und umliegender Organe
    • Magnetresonanztomographie (MRT): Hochauflösende Bilder ohne Strahlenbelastung
    • Endosonographie: Ultraschalluntersuchung mittels eines in den Magen eingeführten Endoskops
  2. Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP):
    • Untersuchung der Gallen- und Pankreasgänge mittels Endoskop und Kontrastmittel
    • Ermöglicht gleichzeitig diagnostische und therapeutische Maßnahmen
  3. Positronen-Emissions-Tomographie (PET):
    • Nuklearmedizinisches Verfahren zur Darstellung von Stoffwechselprozessen
    • Hilfreich bei der Suche nach Metastasen
  4. Biopsie:
    • Entnahme von Gewebeproben zur mikroskopischen Untersuchung
    • Goldstandard für die endgültige Diagnose
  5. Genetische Tests:
    • Untersuchung auf spezifische Genmutationen
    • Kann Hinweise auf erbliche Formen des Pankreaskrebs geben

Fazit

Die Diagnose und Verlaufskontrolle von Pankreaskrebs erfordert eine Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden. Blutwerte spielen dabei eine wichtige Rolle, müssen aber immer im Kontext anderer Befunde interpretiert werden. Regelmäßige Kontrollen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten und einem spezialisierten medizinischen Team sind entscheidend für eine optimale Behandlung.

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Dr. med. univ. Dominik Panosch

Dr. Panosch ist Mediziner und Online-Marketer. Nach seinem Studium der Humanmedizin hat er sich selbständig gemacht und schreibt unter anderem redaktionell in diversen medizinischen Onlinepublikationen.